Der Landesgesundheitsdienst garantiert die ambulante fachärztliche Versorgung in Form von Untersuchungen durch Fachärzte, Instrumentaldiagnoseleistungen, Laboruntersuchungen und Therapie- und Rehabilitationsleistungen.
Die vorgestellten Daten beziehen sich auf die ambulanten fachärztlichen Leistungen, die im Landestarifverzeichnis enthalten sind und anhand des Informationsverfahrens der Fachambulanzen (SPA) erhoben werden. Die Analyse enthält auch die fachärztlichen Leistungen der Erste-Hilfe und der Kurz - Intensivbeobachtungsstation, die keinen Aufenthalt erforderten, sowie die von den privaten Einrichtungen konventioniert erbrachten ambulanten fachärztlichen Leistungen; ausgeschlossen sind hingegen die Leistungen der „indirekten fachärztlichen Versorgung", für die keine Informationsflusserhebung zur Verfügung steht.
Die Inanspruchnahme der fachärztlichen Versorgung durch Südtiroler misst sich am Verhältnis zwischen den zugunsten der Ansässigen in Landes-, nationalen und österreichischen Gesundheitseinrichtungen erbrachten Leistungen und der Wohnbevölkerung. Im Jahr 2015 wurden 15,3 fachärztliche Leistungen pro Einwohner in Anspruch genommen.
2015 wurden in den Landeseinrichtungen 8.164.981 ambulante fachärztliche Leistungen erbracht, 98,4% davon in öffentlichen Einrichtungen. Gegenüber 2014 nahm die Anzahl der Leistungen zu (+0,9%).
Der Gesamttarifwert der Leistungen beläuft sich auf 120.803.996,59 Euro, während die Ticket-Beteiligungen der Patienten an den Gesundheitsausgaben 21.842.780,37 Euro ausmachen (97,6% wurden von öffentlichen Einrichtungen eingezogen).
59,9% der gesamten, öffentlich und privat erbrachten Leistungen gingen an ticketbefreite Patienten, 4,9% an zu 50% ticketbefreite Patienten (Kinder, die steuerlich zu Lasten der Eltern sind) und 2,0% an selbstzahlende Patienten. Die restlichen 33,2% der Leistungen wurden von nicht ticketbefreiten Patienten in Anspruch genommen.
Das Landestarifverzeichnis gruppiert die ambulanten fachärztlichen Leistungen in verschiedene Fachbereiche, die in 3 Makrobereiche zusammengefaßt werden können:
Bilddiagnostik (Nuklearmedizin und diagnostische Radiologie), Labor, Rehabilitation und alle andere Bereiche.
Die Leistungen in öffentlichen Einrichtungen sind wie folgt aufgeteilt: 61,1% Laboruntersuchungen, 5,8% Bilddiagnostik, 7,6% Rehabilitation und 25,5% sind andere klinische Leistungen. Eine Aufteilung nach Tarifwert ergibt ganz andere prozentuelle Werte: Laboruntersuchungen 23,1%, Bilddiagnostik 19,0%, Rehabilitation 8,6% und sonstige klinische Leistungen 49,3%.
Die Erste-Hilfe-Abteilungen erbrachten 14,1% der ambulanten fachärztlichen Leistungen und stellen also einen nahezu unveränderten Anteil am Gesamttarifwert.
Der Großteil der von privaten Einrichtungen erbrachten Leistungen ist dem Fachbereich Rehabilitation zuzuschreiben (72,5%), gefolgt von Bilddiagnostik (15,8%).
Im Jahr 2015 bezahlte der Sanitätsbetrieb an die privaten Einrichtungen oder konventionierten Freiberufler 5.414.524,56 Euro, wobei der Gesamttarifwert der konventioniert erbrachten, ambulanten fachärztlichen Leistungen 5.938.377,95 Euro betrug.