Unter Direktabgabe wird die Abgabe von Arzneimitteln durch Krankenhausanstalten oder örtliche Einrichtungen des Sanitätsbetriebes an Patienten für die Anwendung zu Hause verstanden. Alle Arzneimittel, mit Ausnahme jener für den exklusiven Krankenhausgebrauch, werden von den territorialen Apotheken verteilt (verkauft); die Arzneimittel des Krankenhaus-Territorium-Handbuchs können von den Sanitätsbetrieben angekauft werden und direkt an die sanitären öffentlichen Einrichtungen oder eventuell an die Apotheken verteilt werden, wobei ein Entgelt für diesen Dienst vereinbart wird (Arzneimittelabgabe über Apotheken im Auftrag des Sanitätsbetriebes). Auch die Verteilung der Arzneimittel an die Wohnsitz-Strukturen, wie z. B. Altersheime, Gefängnis..., wird zur Direktabgabe gezählt.
Im Jahr 2015 haben 5,7% der Bevölkerung, was zirka 30.000 Personen entspricht, mindestens ein Medikament direkt von den Gesundheitsdiensten für die Anwendung zu Hause erhalten. Berücksichtigt man die Anzahl der verteilten Arzneimittelverpackungen stehen jene zur Behandlung des Magen-Darm-Traktes/Stoffwechsel an erster Stelle, gefolgt von den Arzneimitteln fürs Zentrale Nervensystem. Hingegen innerhalb der Wohneinrichtungen überwiegen die Arzneimitteln fürs Zentrale Nervensystem (über 40% der gesamten verteilten Arzneimittelverpackungen).
Der Wirkstoff mit den höchsten Kosten ist Sofosbuvir (in Italien als Sovaldi erhältlich) zur Behandlung von Hepatitis C, der mit einem Ankaufspreis von 4,1 Millionen Euro 7,9% der gesamten Ausgabe ausmacht. Die Gesamtausgaben aufgrund der Arzneimittel, die von öffentlichen Einrichtungen (Krankenhaus, Gesundheitsdienste) verteilt werden, belaufen sich auf 48,8 Millionen Euro. Zu diesen Kosten kommen weitere 1,0 Millionen Euro für die Verteilung einiger dieser Medikamente durch die territorialen Apotheken: zirka 122.000 Packungen wurden von den Apotheken im Auftrag des Sanitätsbetriebes verteilt.
Der Ankaufspreis von Medikamenten, die innerhalb der Wohneinrichtungen verteilt werden, beträgt mehr als 2,7 Millionen Euro (mehr als die Hälfte der Ausgabe ist auf die Verteilung von Medikamenten an Patienten in Pflegeheimen und ein Drittel an Patienten in psychiatrischen Zentren zurückzuführen).